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Kriegsmanifestes des Herzogs von Braunschweig erklrte die franzsische Regierung das Vaterland in Gefahr". Zahlreiche fr Freiheit und Vaterland begeisterte Freiwillige eilten zu den Fahnen und,
gefhrt von tchtigen Befehlshabern, rckten sie an die Greuze. Bei Valmy (Dep. Marne) stieen die feindlichen Heere aufeinander. Der Herzog von Branufchweig begngte sich mit einer nutzlosen Kanonade auf die Stadt und zog mit den preuischen Truppen an den Rhein zurck; die Franzosen folgten ihnen auf den Fersen. Die Städte Sp ei er und Worms wurden von Custiue genommen, Mainz und Frankfurt ffneteu ohne Schwertstreich die Tore, die sterreicher wurden bei Jemappes (bei Mns) vollstndig geschlagen. Die Franzosen erlieen an alle Völker den Ausruf: Krieg den Palsten,
Friede den Htten!", Freiheitsbume wurden aufgerichtet und die Frauzoseu als Befreier begrt.
b) Der erste Koalitionskrieg. (17931797.) Am 21. Januar 1793 war das Haupt des unglcklichen Knigs von Frankreich auf dem Blutgerste gefallen. Entrstet der eine solche Freveltat schlssen sich auf Veraulafsuug des englischen Ministers Pitt die meisten europischen Staaten (Deutschland, England, Holland,
Spanien und Neapel) dem preuisch-sterreichischeu Budnisse (erste Koalition) an. Die Preußen entrissen den Franzosen Mainz,
besiegten sie bei Pirmasens und -staise.rslauteru, die fter-reicher nahmen ihnen Belgien; doch die errungenen vorteile der Verbndeten gingen gar bald und nicht zum geringsten Teile durch ihre Uneinigkeit und Unentschlossenst wieder verloren.
Der Konvent in Paris ordnete Mnssenau]gebte an, Cgrnot ordnete die begeisterten Scharen, und in Krraschener Schnelligkeit eilten die neuen Heere dem Feinde entgegen. Belgien muten die sterreicher vou neuem preisgeben, Holland wurde erobert und nach sranzsischemmuster zu einem Freistaat, der Batavischen Republik", ./:)ijj-
umgebildet. Preußen, dem die Geldmittel zur weiteren Kriegsfhrung < .
fehlten, und das seine Stellung in Polen durch das Vorgehe sterreichs-und Rulands bedroht sah, schied aus der Reihe der Gegner Frankreichs und schlo den Tp a r 1 fjrl eben von Basel (1795). Es verzichtete aus alle linksrheinischen Besihungen^jedoch unter der Bedingung^-da ihm spter bei einem allgemeinen Frieden eine anderweitige Ent- <
schdignng in Deutschland zuteil wrde. Whreud der groen Kmpfe um das Schicksal Europas blieb Preußen bis 1806 neutral; es verlo viel von seinem Ansehen in Deutschland und erschtterte seine Stellung
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Extrahierte Personennamen: Jemappes
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Rhein Worms Mainz Frankfurt Frankreich Deutschland England Holland Spanien Neapel Belgien Paris Holland Polen Frankreichs Basel Deutschland Europas Deutschland
Als Friedrich Wilhelm Iii. als Gegengewicht zum Rheinbunde mit Zustimmung Napoleons, ohne dessen Arglist zu durchschauen, den Norddeutschen Bund bildete, wirkte der Korse im stillen gegen einen Anschlu der kleinen Fürsten an Preußen; ferner hatte Napoleon sich bereit erklrt, den Englndern Hannover zurckzugeben. Da-gegen weigerte er sich, die preuische Festung Wesel, die nach dem Vertrage zu Schnbrunn an Frankreich gefallen (S. 176), infolge des Vertrages von Paris (1806) an Kleve-Berg abgetreten war, von Napoleon aber als militrischer Sttzpunkt mit einer starken Garnison belegt wurde, desgleichen die Abteien Essen, Werden und Elten, welche gem dem Reichsdeputationshauptschlu an Preußen gefallen waren, von den franzsischen Truppen zu subern, weil er sie fr klevische Gebietsteile erklrte. Da Napoleon auch sonst noch, wann und wie er nur konnte, Preußen und seinen friedliebenden Herrscher zu beleidigen suchte, sah sich der König endlich gezwungen, an Frankreich den Krieg zu erklären. .
2. Saalfeld, Jena und Auerstdt. Auf eine preuische Kriegs-erklrung hatte Napoleon nur gewartet. Sein Heer war kampfbereit; schnell lie er es in Franken einrcken und die Pffe des Thringer Waldes besetzen.
Der allzu mutige und khne Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen griff mit der Vorhnt die Franzosen bei Saalfeld (10. Oktober 1806) au. Die Preußen erlagen der feindlichen bermacht, und der ritterliche Prinz starb den Heldentod frs Vaterland.
Der Hauptteil des preuische,: Heeres stand bei Auerstdt (R.-B. Merseburg) unter dem Herzog Ferdinand Don Braun schweig, ihm gegenber der franzsische General Davoust. Am 14. Oktober kam es hier zur Schlacht. Die Preußen wurden gnzlich geschlagen; im ent-scheidenden Augenblicke raubte eine feindliche Kugel dem hochbetagten Feldherrn beide Augen. An demselben Tage siegte Napoleon der den anderen Teil der Preußen unter dem Fürsten von Hohenlohe bei Jena.
Die Trmmer des geschlagenen Heeres wurden nach allen Seiten hin zersprengt und muten sich schlielich fast smtlich den verfolgenden Franzosen ergeben.
3. Der Verrat der Festungen. Art Stelle des bermutes trat bei den Preußen sast allgemein eine vollstndige Mutlosigkeit und Ver-
*) An der Saale, sdlich von Rudolstadt. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iil
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Hannover Frankreich Paris Frankreich Jena Saalfeld Merseburg Jena Rudolstadt
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terten, trat es den Verbndeten bei und erklrte ebenfalls an Frankreich den Krieg. Da desgleichen die Schweden ihr Heer zu den Verbn-beten stoen lieen und En glaub sich znr Zahlung von Hilfsgeldern verpflichtete, konnte eine Armee von 500 000 Mann aufgestellt werben. Napoleon verfgte der etwa 450 000 Mann.
Die gesamte Armee der. Verbndeten wrbe in bret Abteilungen geteilt. Die Hauptarmee unter dem Fürsten Schwarzenberg. der zugleich der oberste Befehlshaber des ganzen Heeres war, stand in Shnten, die schlesische Armee unter Blcher an der Katzbach, die Nord-armee unter dem schwedischen Kronprinzen Bernadotte, der frher als franzsischer Marschall an der Seite Napoleons gekmpft hatte, in Brandenburg.
5. Fortgang des Kampfes, a) Der Kampf gegen die Nordarmee. Napoleon hielt bei Dresden; von hier ans suchte er seine Feinde zu zerschmettern. Seine Truppen standen die ganze Elbe ent-lang von Hamburg bis zum Erzgebirge. Den General Ondinot sandte er gegen die Nord armee. In der Nhe von Berlin bei Grobeeren kam es (am 23. August) zu einem erbitterten Kampfe, in dem die preuische Landwehr unter Blow die Franzosen mit dem Gewehr-kolben in die Flucht schlug.
Noch einmal versuchte Napoleou, die Hauptstadt Berlin zu nehmen. Er sandte deshalb den Marschall Net), den Tapfersten der Tapfern", vor, das Werk auszufhren. In der Schlacht bei Bennewitz (am 6. September) wurde nach neunstndigem harten Kampfe, in dem abermals die preuische Landwehr unter Blow und Tanentzien Wunder der Tapferkeit verrichtete, die gesamte Armee Neys vernichtet.
b) Der Kampf gegen die schlesische Armee. Gegen die schlesische Armee zog Napoleon selber. Als aber jetzt Fürst Schwarzen-berg mit der Hauptarmee auf Dresden losrckte, zog sich Napoleon nach Sachsen zurck und trat den Oberbefehl in Schlesien an Macdonald ab. Unzehindert lie Blcher den Feind der die Katzbach kommen (am 26. August); als alles zum Kampfe vorbereitet war, rief er voll Zuversicht: Nun find genug Franzosen herber; Kinder vorwrts!" Mit dem Rnse: Es lebe der König!" strzten sich die Soldaten auf den Feind. Der Regen fiel in Strmen, und ba insolgebessen die Ge-wehre versagten, gingen die Preußen mit dem Kolben aus die Feinde los. Tausende fanden ihren Tod in der reienben Katzbach, viele wurden erschlagen oder gefangen genommen, der Marschall Macdonald rettete sich nur mit genauer Not. Der König machte den tapferen General
Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 10
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Schwarzenberg Bernadotte Napoleons Napoleon August Bennewitz Napoleon Napoleon August Marschall_Macdonald Brockmann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Napoleons Brandenburg Dresden Hamburg Nord Berlin Berlin Schwarzen-berg Dresden Sachsen Schlesien Macdonald
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zum Feldmarschall und ernannte ihn zum Fürsten von Wahl statt. Bei den Soldaten hie der treffliche Fhrer von jetzt ab Marschall Vorwrts".')
c) Der Kampf gegen die Hauptarmee. Unterdessen war die Hauptarmee der Verbndeten bei Dresden (am 26. und 27. August) von Napoleon geschlagen worden; sie zog sich nach Bhmen zurck. Der nachgesandte franzsische Marschall 33artdmme wurde bei Kulm und Nollendorf (am 29. und 30. August) von den Russen unter Ostermann und von den Preußen unter Kleist umzingelt, geschlagen und mit dem Reste seines Heeres gefangen genommen. General Kleist erhielt den Ehrennamen Kleist von Nollendorf".
Nachdem am 3. Oktober Blcher und Aork durch ein siegreiches Gefecht bei Warten brg den bergang der die Elbe erkmpft hatten, frcktete Napoleon, von Frankreich abgeschnitten zu werden; er gab deshalb seine Stellung bei Dresden auf und zog sich nach Leipzig zurck.
d) Der Kampf gegen die vereinigten Armeen. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. In der Ebene von Leipzig wurde Napoleon von den Verbndeten in einem groen Halbkreise eingeschlossen, und hier fand am 16., 18. und 19. Oktober 1813 die blutige Vlkerschlacht statt. Am 16. Oktober begann der gewaltige Ringkamps. Art drei Stellen wurde zu gleicher Zeit gekmpft: im Westen bei Lindenau standen Russen und sterreicher, im Nordwesten bei Mckern hielten Blcher und Aork, im Sdosten bei Wachau versuchte Napoleon fein altes Kriegsglck. Seine Kriegskunst schien nochmals den Sieg da-vonzutragen. Am Nachmittage bereits schickte er Siegesboten nach Leipzig und lie die Glocken luten. Aber mit dem Mute der Verzweiflung gingen die Verbndeten noch einmal gegen die Feinde vor und drngten sie abends in ihre frhere Stellung zurck. Zudem hatten die Franzosen bei Mckern eine vllige Niederlage erlitten.
Am 17. Oktober, einem Sonntage, war Waffenruhe. Blcher rckte nher an die Stadt heran. Die Verbndeten zogen Verstrkungen herbei, und Napoleon, den sein frheres Schlachtenglck bod) zu verlassen schien, knpfte Unterhandlungen an und suchte sterreich auf seine Seite zu ziehen, doch umsonst.
Am 18. Oktober wurde der verzweifelte Riesenkampf fortgefetzt. Eine halbe Million Streiter standen einander gegenber, 1800 Kanonen
x) Vergleiche: Der Trompeter an der Katzbach" von Moser und Auf die Schlacht an der Katzbach" von F. Riickert.
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Extrahierte Personennamen: August Napoleon August Ostermann Kleist Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Moser F._Riickert
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Kulm Frankreich Dresden Leipzig Leipzig Leipzig Leipzig
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und Zivilbeamten. Da ferner ohne den Kronprinzen keine die Landes-Verwaltung und die Leitung der Operationen betreffende Verfgung erlaffen werden durfte, fo lag die Oberleitung des Krieges tatschlich in seinen Hnden.
1866 bertrug ihm sein Vater den Oberbefehl der die Ii. Armee. Auf schwierigen Wegen drang er durch die Psse des Riesengebirges nach Bhmen vor und warf die sterreicher in den Schlachten von Nachod, Skalitz und Trauten au zurck. Die Entscheidungsschlacht bei Kuiggrtz wurde durch das rechtzeitige Eintreffen und den mutigen Angriff der kronprinzlichen Armee fr Preußen gewonnen.
Im Kriege von 1870 und 1871 erhielt der Kronprinz den Oberbefehl der die Iii. Armee, die vorzugsweise aus sd-deutschen Truppen zusammengesetzt war. Keiner wre wohl geeigneter gewesen, bei den Sddentschen die Tage vou 1866 leichter vergeben zu machen, als der leutselige und von allen geliebte prenifche Kronprinz.
Vor dem Ausbruche des Krieges eilte Friedrich Wilhelm ach Mnchen. Mit Begeisterung wurde er empfangen, und donnernder Jubel begrte ihn, als er an der Seite des jungen Bayernknigs durch die Straen der Haupt-stadt fuhr. Am Abende im Theater scholl dein Könige und seinem hohen Gaste allgewaltiger Zuruf entgegen. Der Kronprinz trat vor und verneigte sich vor der stehenden Menge, die in neuen Jubel ausbrach. Als dann ein Schauspieler in einer Anrede die Worte aussprach: Treue um Treue; Heil, dreimal Heil dem hohen Frstenpaar, dem Deutschlands alte Treue heilig war," erschtterte eiu mchtiger Beifallssturm die weiten Hallen. Tief ergriffen trat der König mit dem Kronprinzen heran, und beide reichten sich angesichts der jubelnden Menge die Rechte zur Besieglng des Bunde?.
Norddeutsche und sddeutsche Truppen kmpften nach Ausbruch der Feindseligkeiten mit Begeisterung unter des Kronprinzen weiser Fhrung und erfochten mit ihm Sieg anf Sieg. Die ersten blutigen, aber sieg-reichen Schlachten bei Weien brg und Wrth besttigten das Feldherrntalent des Prinzen. Der König schmckte zum Zeichen besonderer Anerkennung die Heldenbrust seiues siegreichen Sohnes mit dem Eisernen Kreuz erster Klaffe. Der Kronprinz war der erste, dem diese Auszeichnung verliehen wurde. Nach diesen khnen Waffen-taten verfolgte er den geschlagenen franzsischen Marschall Mae Mahon und erwarb sich von neuem groen Ruhm tu der Schlacht bei Sedau, wo er auch zum erstenmal seit Beginn des Krieges mit seinem Vater zusammentraf.
Whrend der Belagerung von Paris nahm der Kronprinz seilt Hauptquartier ebenfalls zu Versailles, und manchen Aussall der
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Sedau Paris Versailles
suchte Schleswig mit dem dnischen Staate zu vereinigen und deutsches Wesen iu Kirche und Schule zu unterdrcken.
Gleichzeitig erhob der Prinz Friedrich von Schleswig-Holstein-Sond erbnrg-An gnstenb nrg ') als Friedrich Viii. Erb-ansprche auf Schleswig-Holsteiu, weil der Mannesstamm des dnischen Knigshauses erloschen war.
Da jedoch beide Herzogtmer nach einer alten Bestimmung up ewig ungedeckt" bleiben sollten. Holstein ferner zum Deutschen Bunde gehrte, so wandten sich die bedrngten Bewohner der Elbherzogtmer an ihre deutschen Bundesgenossen um Hilfe. Preußen und sterreich widersetzten sich der Einverleibung Schleswigs in Dnemark, und als der Dnenknig Christian Ix. ihrer Aufforderung, die Verfassung binnen 48 Stunden zurckzunehmen, keine Folge leistete, berschritten preuischey) und sterreichische Truppen unter dem Oberbefehle des preuischen Feld-Marschalls von Wrangel am 1. Februar 1864 die Eider.
2. Der Krieg. Das dnische Heer hatte sich jenseits des Dane-Werks festgesetzt, einer Reihe von 50 km langen Verteidigungswerken zwischen der Schlei und dem Treenesluffe. Nach einem vergeblichen Versuche am 2. Februar, den Feind bei Missnnde zurckzudrngen, berschritt Prinz Friedrich Karl die Schlei, um den Dnen in den Rcken zu fallen. Um nicht vom Rckzge abgeschnitten zu werden, verlieen diese eilig das Dane werk und zogen sich in die feste Stellung der Dppeler Schanzen zurck, nachdem sie durch die nachrckenden sterreicher unter dem Feldmarschall von Gablenz bei verfee arge Verluste erlitten hatten.
Die Dppeler Schanzen, 3 xkm lang, lagen am stlichen Ende der Halb-insel Sundewitt; nach Nordosten lehnten sie sich an den Alsensund, nach Sden an den Meerbusen Wenningbund, ihnen gegenber lag die Insel Alsen, die durch eine Brcke mit der Halbinsel Sundewitt verbunden war. Eine fortlaufende Hgelkette, etwa 3 km lang, umsumt die Halbinsel; auf und hinter dieser lagen in zwei Reihen zehn Festungswerke (Schanzen). Jede einzelne Schanze bestand wieder aus 6 m hohen Erdwllen; vor diesen waren Grben von 6 m Breite und 4 m Tiefe. Reihen von spitzen Pfhlen (Palisaden) und Drahtgeflechten hinderten den anstrmenden Feind an einem schnellen Vordringen.
*) Der Vater unserer Kaiserin.
2) Es waren das 3. brandenburgische, das 7. westflische und das Gardekorps.
3), Genannt nach dem Orte Dppel.
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Auflsung des Deutschen Bundes. Damit begann der Krieg; eine frmliche Kriegserklrung hat nicht stattgefunden.
2. Der Krieg. 1) Der Krieg in Norddeutschland. Auf feiten Preuens standen die kleinen Staaten Nord-dentschlands; desgleichen hatte es einen krftigen Bundesgenossen an Italien, welches Venetien zu erlangen hoffte. Mit sterreich hielten es Hannover, Kurhessen, Nassau. Sachsen und ganz Sddeutschland.
Preußen verlangte von Hannover, Sachsen und Kurhesfen gegen Zusicherung ihres bisherigen Besitzstandes und ihrer Souvernittsrechte Neutralitt und Ausschreibung der Wahlen fr das deutsche Parlament. Als dies Anerbieten nach 24 Stunden Bedenkzeit abgelehnt wurde, lie Preußen seine Truppen in die feindlichen Gebiete einrcken. Der eneral von Mauteuffel zog von Norden her, der General Vogel von Falckenstein von Minden her nach Hannover. Der König Georg V. suchte sich nebst seinen Truppen mit den Sddeutschen zu vereinigen.. Bei Langensalza traten ihnen aber die Preußen entgegen, wo es am 27. Juni zu einem Gefechte kam. Die Hannoveraner siegten zwar, muten sich jedoch am 29. Juni ergeben, nachdem sie von den verstrkten preuischen Truppen eingeschlossen waren. Offiziere und Mannschaften wurden entwaffnet und in die Heimat entlasten; der König Georg begab sich nach Wien.
Der preuische General von Beyer rckte vom Rhein her der Wetzlar in Kur Hessen ein. besetzte das Land und nahm den Kurfrsten auf Schlo Wilhelmshhe gesangen. Weil er die Abgabe des Versprechens, nichts Feindseliges gegen Preußen zu unternehmen, weigerte, wurde er als Kriegsgefangener nach Stettin gefhrt. Die hessischen Truppen hatten sich bereits mit den sddeutschen vereinigt.
Auch das Knigreich Sachsen war schnell von preuischen Truppen besetzt, nachdem die 'schsische Armee nach Bhmen gezogen war.
2) Der Krieg in Bhmen. In Bhmen hatten sich die sterreicher und Sachsen unter dem Feld zeug meister von Benedek ausgestellt und erwarteten den Feind. Die preuische Armee rckte in drei Abteilungen gegeu Bhmen vor: die Elbarmee unter Herwarth von Bitteufeld von Dresden aus, die erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl durch die schsische Lausitz, die zweite Armee unter dem Kronprinzen von Preußen von Schlesien aus.
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Extrahierte Personennamen: Mauteuffel Georg_V. Georg Schlo_Wilhelmshhe Benedek Herwarth_von_Bitteufeld Friedrich_Karl Friedrich Karl
Nachdem die sterreicher von der Elb- und ersten Armee in mehreren Treffen zurckgedrngt waren, vereinigten sich beide Heere bei Mnchengrtz. besiegten die sterreicher und eroberten die Stadt; darauf errangen beide gemeinsam einen glnzenden Sieg bei G Usch in.
Unterdessen hatte die zweite Armee die Psse des schleichen Gebirges durchschritten. Bei Nach od und Skalitz, dann bei Trauten au hatten der General von Steinmetz und der Kronprinz Friedrich Wilhelm herrliche Siege erfochten. Die drei preuischen Armeen rckten hierauf gegen Kniggrtz vor, wo die Entscheidnngs-schleicht stattfinden sollte.
In der Nacht des 2. Juli gab König Wilhelm, der mittlerweile mit dem Ministerprsidenten von Bismarck, dem Kriegs minister von Roon und dem Chef des Generalstabes, dem General von Mottle, auf dem Kriegsschaupltze angekommen war, den Befehl zum Angriffe auf die Hauptarmee der Feinde. Am 3. Juli kam es bei Kniggrtz zu einer uerst blutigen Schlacht; die Preußen errangen einen glnzenden Sieg; das sterreichische Heer wurde so vollstndig geschlagen, da es zu einem ferneren Widerstande unfhig war.
Dem rechtzeitigen Eingreifen des Kronprinzen war dieser herrliche Sieg hauptschlich zu, verdanken. Am Abende traf der König ans dem Schlachtfelde mit seinem Sohne zusammen. Er umarmte ihn unter Freudentrnen und heftete den Orden pour le merite auf feine tapfere Brust.
In Eilmrschen drangen die Preußen bis in die Nhe von Wien vor. Schon wurde die sterreichische Hauptstadt von den Feinden bedroht, als Waffenruhe eintrat.
In Italien waren die sterreicher glcklicher gewesen. In den beiden Schlachten bei Cnstozza (sdwestlich von Verona) und Lissa (im Adriatischen Meere) hatten sie die Italiener sowohl zu Laude als auch zu Wasser vollstndig geschlagen. Hieraus kam es am 26. Juli zu Nikolsburg zu einem vorlufigen Frieden, dem spter ein endgltiger zu Prag folgte.
3) Der Krieg am Main. Unterdessen hatte General Vogel von Falckenstein die Truppen der verschiedenen Korps auf dem westlichen Kriegsschauplatz als Mainarmee" vereinigt. Durch ge-schickte Fhrung brachte der preuische General der feindlichen bermacht mehrere empfindliche Niederlagen bei, so in den siegreichen Gefechten bei Dermbach, Kissingen und Aschaffenburg. , Als der General
') Der Gesamtverlust Preuens betrug 9000 Mann, sterreichs dagegen 41000 Mann, darunter 5600 Tote und 7600 Verwundete.
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Vogel von Falckenstein zum Gouverneur von Bhmen ernannt worden war, bernahm der General von Manteuffel den Oberbefehl der die Mainarmee und drang siegreich bis Wrz brg vor. Eben wurde dessen Feste Marienburg beschossen, als auch hier durch den . Nikolsbnrger Waffenstillstand den Feindseligkeiten ein Ende gemacht wurde.
3. Friede. In dem Frieden zu Prag am 23. August, wo zwischen Preußen und sterreich nebst Sachsen verhandelt wurde, und in dem Frieden zu Berlin, wo Preußen mit den einzelnen sddeutschen Staaten die Friedensbedingungen beriet, wurde folgendes bestimmt:
sterreich erkennt die Auflsung des Deutschen Bundes an und gibt seine Zustimmung zur Neugestaltung Deutschlands, ') ohne sich daran zu beteiligen; es tritt Venetien an Italien ab, verzichtet aus seine Rechte an Schleswig-Holstein und zahlt 60 Millionen Mark Kriegskosten.
Sachsen zahlt 34) Millionen Mark Kriegskosten und tritt dem Norddeutschen Bunde bei.
Baliern, Wrttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt bezahlen ebenfalls Kriegsentschdigungen, Bayern und Hessen-Darmstadt verlieren auerdem kleinere Gebietsteile an Preußen.
Preußen erhlt Schleswig-Holstein. Hannover, Kur-Hessen und Nassau nebst Frankfurt a. M.; diese Lnder wurden nebst den abgetrennten bayerischen und hessischen Gebietsteilen als drei neue Provinzen dem Staate einverleibt. Der preuische Staat wurde um ein Viertel seines frheren Besitzstandes vergrert und die westlichen Landesteile durch die neuen Erwerbungen mit der Hauptmasse zu einem zusammenhngenden Ganzen verbunden. Fr die Seemacht gab die vorzgliche seemnnische Bevlkerung von Schleswig-Holstein und Ostfriesland eine brauchbare Mannschaft. Da nur noch ein Zwlftel seiner Bevlkerung nicht deutsch war, prgte sich der deutsche Charakter des Staates noch schrfer aus.2)
An die Stelle des Deutschen Bundes trat der Norddeutsche Bund unter Preuens Fhrung; zu ihm gehrten alle Staaten nrdlich der Mainlinie, ferner das Knigreich Sachsen und der nrdlich gelegene Teil von Hessen-Darmstadt. Die gemeinsame Gesetz-gebung wurde durch den Bundesrat und den Reichstag aus-gebt. Die Bundesfarben waren fchwarz^wei-rot.
*) Der Deutsche Bund wurde am 24. August 1866 fr aufgelst erklrt.
2) Zurbonseu, Repetitionsfragen.
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Extrahierte Personennamen: Manteuffel August August
Extrahierte Ortsnamen: Mainarmee Marienburg Prag Sachsen Berlin Deutschlands Italien Schleswig-Holstein Sachsen Wrttemberg Baden Hessen-Darmstadt Bayern Hessen-Darmstadt Schleswig-Holstein Hannover Nassau Frankfurt_a._M. Schleswig-Holstein Ostfriesland Mainlinie Sachsen Hessen-Darmstadt
Abfall Napoleon gerechnet hatte, vereinigten sich mit den norddeutschen, der Norddeutsche Reichstag bewilligte eine Kriegsanleihe von 360 Mill. Mark, und da die Rstungen mit seltener Geschwindigkeit und Sicherheit vor sich gingen, stand nach kaum vierzehn Tagen mehr als eine halbe Million x) Krieger als Wacht am Rhein" an der franzsischen Grenze.
2. Der Aufmarsch der Armeen. der dieses gewaltige Kriegs-Heer bernahm König Wilhelm selber den Oberbefehl. Es zerfiel in drei groe Heerfnlen: die I. oder Nordarmee fhrte der General von Steinmetz von Koblenz mich der Saar, die Ii. oder Rheinarmee stand unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Mainz, die Iii. oder die Sdarmee, bei der sich auch die sddeutschen Truppen besanden, hielt unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm hart an der franzsischen Grenze an der Lauter. Die Seekste war dem Schutze des Generals Vogel von Falckenstein anvertraut.
Trotz der groen Kriegslnst, trotz der langen Vorbereitungen und trotz der Erklrung des Kriegsmimsters, Frankreich sei vollstndig gc= rstet (arehipret), konnten die Franzosen anfangs nur 320 000 Mann ins Feld führen. Sie teilten ihre Truppeu in zwei Armeen: die eine stand unter dem Marschall Mac Mahon bei Straburg, die andere unter dem Marschall Bazaine sttzte sich auf die starke Festung Metz. Den Oberbefehl der beide Heere bernahm Kaiser Napoleou.
3. Die ersten schlachten. Die Franzosen begannen die Feindseligkeiten und griffen die offene Stadt Saarbrcken am 2. Augufr 1870 an. Die wenigen preuischen Truppen, die dort standen, zogen sich nach mehrstndigem Feuer vor der feindlichen bermacht zurck und wuten bei den Franzosen den Schein zu erwecken, als htten diese einer bedeutenden Truppenmacht gegenbergestanden. Die Franzosen prahlten auch von einer groen Schlacht, und Napoleon berichtete an die Kaiserin Engenie der die Feuertaufe", welche der vierzehnjhrige Prinz Lnln" empfangen habe, indem er eine vor ihm niedergefallene Kugel aufhob.
Am 4. August erstrmte der preuische Kronprinz die Grenzsestnng Weienburg und vertrieb die Franzosen von dem hinter der Stadt liegenden, stark besetzten Geis berge. 800 Gefangene, meist Tnrkos aus Algier, fielen den Siegern in die Hnde.2)
]) Kampfbereit standen 1183389 Mann. Die hchste Strke der deutschen Heere betrug 1350 787 Mann mit 263 735 Pferden.
2) Die Deutschen verloren 91 Offiziere und 1460 Mann.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon August Geis
Extrahierte Ortsnamen: Rhein" Koblenz Rheinarmee Mainz Frankreich Mahon Weienburg Algier